KIRCHENSANIERUNG
Die grundlegende Sanierung der Ahlsdorfer Barockkirche erfolgte in den Jahren 2012 bis 2014 und fand ihren krönenden Abschluss mit dem Festgottesdienst am 31. August 2014. Die Arbeiten wurden nicht nur von den Ahlsdorfer Kirchengemeindegliedern und den Bürgerinnen und Bürgern des Kranichgrunds mit regem Interesse und großer Anteilnahme verfolgt.
In den Jahrzehnten davor wurde auf Veranlassung der Familie Siemens 1907/08 u.a. der Innenraum komplett restauriert. Witterungsbedingte Schäden an der Turmbekrönung konnten 2002 behoben werden.
Aufsätze in Fachzeitschriften (z.B. „Monumente“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz) und Berichte, die kontinuierlich in der Lokalpresse (z.B. „Lausitzer Rundschau" / "Herzberger Rundschau" „Mitteldeutsche Zeitung“, „Blickpunkt“) erschienen, trugen dazu bei, das Interesse für die Bau- und Restaurierungsarbeiten zu wecken und wachzuhalten. Auch die „Nachrichten aus dem Kranichgrund“ unserer Interessengemeinschaft informierten regelmäßig und ausführlich über den Fortgang der Baumaßnahmen.
All dies können Sie anhand der Dokumente nachverfolgen, die Ihnen hier in einer Auswahl als PDF-Dateien zur Verfügung gestellt werden .
Christiane Rossner: "Taufengel am seidenen Faden"
"Die Sanierung beginnt" (Lausitzer Rundschau vom 18.08.2012):
"Ahlsdorfer Kirche aufs Dach gestiegen" (Lausitzer Rundschau vom 14.06.2013):
"Ist sie klobig oder ihrer Geschichte angemessen?" (Der Artikel in der Herzberger Rundschau vom 20.02.2014 spiegelt aktuelle Diskussionen und das gemeinsame Ringen um Problemlösungen wider):
Die Wiedereinweihung der Ahlsdorfer Kirche (Bericht in: Herzberger Rundschau vom 02.09.2014):
Die Sanierung der Ahlsdorfer Barockkirche wird in diesem Text noch einmal zusammengefasst:
Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
Liebe Freunde der brandenburgischen Dorfkirchen, sehr geehrte Damen und Herren, der aktuelle Rundbrief des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg informiert Sie über folgende Themen:
1. Dorfkirche des Monats September 2017 – Ahlsdorf (Elbe-Elster
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Dorfkirche des Monats September 2017 – Ahlsdorf (Elbe-Elster)
Teilnehmer eines Familientreffens in Ahlsdorf wollten am 20. August 2011 die dortige Dorfkirche besuchen, als plötzlich aus dem Gebäude lauter Lärm zu hören war und aus einer Seitentür Staub herausgewirbelte. Teile der Kirchendecke und der hölzernen Dachkonstruktion waren eingestürzt. Glücklicherweise befand sich niemand in der Kirche. Auch der prächtige barocke Altaraufsatz, über dem nun ein großes Loch in der Decke klaffte, blieb wie durch ein Wunder nahezu unversehrt.
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Das Straßenangerdorf Ahlsdorf (Landkreis Elbe-Elster) liegt etwa drei Kilometer nordwestlich des Städtchens Schönewalde an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Die erste urkundliche Erwähnung von
„Algorstorff“ datiert aus dem Jahr 1380. Aus dem 14. Jahrhundert stammt auch die Dorfkirche. Eine Burg an der Stelle des heutigen Schlosses ist erstmals 1428 belegt. Von 1700 bis 1857 war die Familie von Seyffertitz in Ahlsdorf ansässig. Sie ließ zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Schloss in seiner heutigen Gestalt neu erbauen, einen großen barocken Garten anlegen und die mittelalterliche Kirche umgestalten.
Der ursprüngliche mittelalterliche Feldsteinbau der Kirche wurde bei dem oben erwähnten Umbau verputzt; die Fensteröffnungen wurden vergrößert. Der mit einer Laterne und einer Schweifhaube bekrönte Turm entstand laut einer Inschrift über dem Westportal im Jahr 1717. An der Nordwand zeigen Abbruchspuren, dass hier einst das Erbbegräbnis der Patronatsfamilien vorgesetzt war.
Der reich mit vergoldetem Rankenwerk und von Weinlaub umrankten Säulen geschmückte Altaraufsatz entstand 1710. In der Predella ist in gut protestantischer Tradition das Abendmahl dargestellt. Im Mittelteil wird eine Kreuzigungsszene von Bildern der Verkündigung und der Geburt Christi flankiert. Darüber folgen Gemälde der Auferstehung und, als abschließendes ovales Medaillon, der Himmelfahrt. Aus derselben Zeit stammt die ebenfalls reich verzierte Kanzel mit Bildnissen der Evangelisten und des Erlösers sowie einiger Apostel. Über einem erst 1908 entstandenen schlichten Taufstein schwebt ein ebenfalls mit dem barocken Umbau im Zusammenhang stehender Taufengel. In der rechten Hand hält er einen Palmzweig. Anders als üblich lässt die Stellung der linken Hand nicht erkennen, ob bzw. wie der Engel ursprünglich eine Taufschale gehalten hat. Zwei prächtige Epitaphien, geschmückt unter anderem mit etlichen Kriegstrophäen, verweisen auf die militärische Laufbahn von Joachim Henning von Seyffertitz (gestorben 1736) und seinem Bruder Anton Friedrich (gestorben 1732) am sächsischen Königshof in Dresden. Eine komplette Restaurierung des Innenraumes erfolgte 1908; damals schuf der bekannte Kirchenmaler Professor Max Kutschmann auch die heutige Farbfassung.
Nach dem Teileinsturz der Kirchendecke, der für die Gemeinde völlig überraschend geschah, ergaben Untersuchungen, dass über lange Zeit eindringende Feuchtigkeit zu Braunfäuleschäden an der hölzernen Dach- und Deckenkonstruktion geführt hatten. Eine umfassende Sanierung des Gebäudes erwies sich als dringend notwendig. Der Förderkreis Alte Kirchen bot sofort eine finanzielle Unterstützung an. Weitere Förderanträge wurden gestellt, Spenden gesammelt und Benefizkonzerte organisiert. Drei Jahre nach dem Unglück, im August 2014, konnte der Abschluss der
Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten feierlich begangen werden. Die Ahlsdorfer Kirche, sicher zu den schönsten im südlichen Brandenburg zählend, präsentiert sich außen wie innen wieder als wahres Schmuckstück. Parallel dazu wurde in einer Scheune des Schlosses ein neues Begegnungszentrum geschaffen, in dem (nicht nur) nach Veranstaltungen in der Kirche zünftig gefeiert werden kann.
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